Die wichtigsten Abkommen der Rio-Gipfels 1992


Deklaration von Rio über Umwelt und Entwicklung In den 27 Grundsätzen der Rio-Deklaration wurde u.a. erstmals global das Recht auf nachhaltige Entwicklung verankert. Weiter wurden das Vorsorge- und das Verursacherprinzip als Leitprinzipien anerkannt. Als unerlässliche Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung werden u.a. die Bekämpfung der Armut, eine angemessene Bevölkerungspolitik, Verringerung und Abbau nicht nachhaltiger Konsum- und Produktionsweisen sowie die umfassende Einbeziehung der Bevölkerung in politische Entscheidungsprozesse genannt.
Klimaschutz-Konvention Die Rahmenkonvention der Vereinten Nationen über Klimaveränderungen sieht vor, dass die Belastung der Atmosphäre mit Treibhausgasen auf einem Niveau stabilisiert wird, welches eine gefährliche Störung des Weltklimas verhindert. Nach Einschätzung des IPCC muss der Ausstoß an CO2 bis 2050 weltweit um mindestens 60% reduziert werden, um den Klimawandel in vertretbaren, also „ungefährlichen“ Grenzen zu halten.
Biodiversitätskonvention Die Biodiversitätskonvention ist ein Abkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt. Die Welt soll die biologische Vielfalt erhalten und ihre Grundelemente auf gerechte und ausgewogene Art nachhaltig nutzen. Konkret heißt dies, dass die Nutzung so erfolgen muss, dass die biologische Vielfalt langfristig nicht weiter gefährdet wird. Die Länder haben das Recht, über ihre biologischen Ressourcen zu verfügen, sind aber dafür verantwortlich, biologische Vielfalt zu erhalten und biologische Ressourcen auf nachhaltige Weise zu nutzen.
Walddeklaration Sie nennt Leitsätze für die Bewirtung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der Wälder der Erde. Gemäß dieser eher unverbindlichen Absichtserklärung sollen Wälder nach ökologischen Maßstäben bewirtschaftet, erhalten und geschützt werden. Eine verbindlichere Wald-Konvention, wie sie von den Industriestaaten gewünscht wurde, scheiterte am Widerstand der Entwicklungsländer.
Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung Auf der Konferenz wurde ein regierungsübergreifendes Verhandlungskomitee ins Leben gerufen, das eine Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung in den Ländern, die schwer unter Dürre und Wüstenbildung leiden, vorzubereiten. Dieses Komitee, 1993 gegründet, beschloss nach fünf vorbereitenden Sitzungen am 17. Juni 1994 in Paris die Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung.
Agenda 21 Sie ist das bekannteste der fünf Abkommen. Ihr zufolge ist es an den Regierungen der einzelnen Staaten selbst, für die Umsetzung des Nachhaltigkeitsleitbildes auf nationaler Ebene zu sorgen.


Aus: Iris Pufé, Nachhaltigkeit, UTB, 2012

Fenster schließen